Schulschließung bis 9. April
Liebe Eltern, liebe Schüler*innen, liebes Kollegium,
das Krisenteam hat heute die aktuelle Situation beraten und in Abstimmung mit der Deutschen Botschaft entschieden, die Schulschließung bis zum 9. April einschließlich zu verlängern. Da am 10. und 13. April zwei Ferientage liegen (Karfreitag, Ostermontag) wird der geplante Schulbeginn damit auf den 14. April verschoben.
Warum haben wir so entschieden?
Aktuelle Situation
Die aktuelle Situation hinsichtlich der Ausbreitung von COVID-19 in Japan ist unübersichtlich. Seit vergangener Woche sind die Infektionszahlen insgesamt, aber besonders auch im Großraum Tokio so stark angestiegen wie bisher noch nicht. Gleichzeitig hat die Gouverneurin von Tokio die Bewohner gebeten, am Wochenende und in dieser Woche auch am Abend zuhause zu bleiben. In den Medien kursieren Gerüchte von einem Lockdown Tokios, die jedoch von Regierungsseite dementiert werden.
Konkrete neue Vorgaben für die Schulen gibt es bisher nicht. Von daher besteht weiterhin die Empfehlung, den Schulbetrieb unter Einhaltung bestimmter Vorgaben ab kommender Woche wieder aufzunehmen. Wir haben die Empfehlungen genauer analysiert und bewerten einen Teil der zentralen Empfehlungen zur Schulöffnung für die DSTY als nahezu unmöglich in der Umsetzung. Beispielsweise das Einhalten eines Abstands von 1 – 2 m zueinander, ein gestaffelter Schulbeginn nach Alter und Wochentag oder auch das Mittagessen am Einzelplatz mit nach vorne gerichtetem Gesicht lassen sich nach unserer Einschätzung realistischerweise nicht umsetzen.
Trotzdem öffnen beispielsweise die städtischen Schulen in Yokohama in eingeschränktem Umfang, die Schulen der Präfektur Kanagawa bleiben dagegen noch zwei weitere Wochen geschlossen. Bei den internationalen Schulen gibt es solche, die bereits das Schuljahr im Präsenzunterricht bis zum Sommer ausgesetzt haben, solche, die den Schulbetrieb am 20. April wieder aufnehmen wollen und solche, die unverändert den 6. April als Startdatum kommunizieren.
Schlussfolgerung
Aufgrund mangelnder Vorgaben sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es aus Fürsorge um die Gesundheit aller Mitglieder unserer Schulgemeinschaft ratsamer ist, in der momentanen Situation noch ein wenig Zeit zu gewinnen. Die Zeit wollen wir nutzen, um die weitere Entwicklung genauer zu beobachten und einerseits Maßnahmen für eine Wiedereröffnung der Schule vorzubereiten oder auch Maßnahmen zu ergreifen, um für eine längere Schulschließung gewappnet zu sein. Dazu gehört beispielsweise der mögliche Einsatz von Online-Klausuren in der Oberstufe, konkrete Überlegungen zu Klassenarbeits-Ersatzleistungen und die Vereinheitlichung von Kriterien der Leistungsbewertung im E-Learning. Unser E-Learning-Angebot hat sich inzwischen eingespielt, erste Optimierungsschritte zeigen weitere positive Rückmeldungen, so dass eine Fortführung des Angebots einen unter den gegebenen Umständen zielführenden Ersatz für den Präsenzunterricht bietet. Sollte sich in den kommenden Tagen abzeichnen, dass eine Situation ähnlich der in anderen, stark von Infektionen betroffenen Regionen der Welt entsteht, werden wir Sie und Euch frühzeitig über eine weitergehende Verlängerung der Schulschließung informieren.
Uns ist allen sehr wohl bewusst, dass die aktuelle Situation für alle Familien genauso wie für unsere Mitarbeiter*innen sehr belastend ist und mit vielen Einschränkungen und Herausforderungen verbunden ist. Dennoch sehen wir es bei unseren Entscheidungen als wichtigstes Ziel an, das gesundheitliche Wohl aller Mitglieder unserer Schulgemeinschaft im Blick zu behalten. Von daher danken wir allen, die sich tagtäglich bemühen, diese herausfordernde Situation nicht nur für sich selber sondern auch für andere erträglich zu gestalten und mit Verständnis, Nachsicht und Geduld darauf reagieren.
Wir sind nach wie vor optimistisch, dass wir durch den Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft diese schwere Krise gemeinsam bewältigen werden.
Herzliche Grüße,
Dr. Wolfram Schrimpf (Schulleiter)
Udo Ottens (Vorstandsvorsitzender)