Bericht der DS Shanghai Hongqiao: Kooperationsbesuch an der DS Tokyo Yokohama - Die FOS wird solide in der Region vernetzt
(ein Bericht von der Deutschen Schule Shanghai Hongqiao)
Gerade neu geschaffen, ist die Fachoberschule (FOS) auf großer Reise. Schulleiterin Regine Michel, Koordinatorin der Sekundarstufe II Ute Seeling, FOS-Koordinator Amida Schader und Klassenlehrer der 11FOS Sönke Feddersen besuchten am 06. November 2017 die Deutsche Schule Tokyo Yokohama. Im Mittelpunkt des Besuchs stand neben Unterrichtshospitationen vor allem der Austausch über eine Kooperation der beiden Schulen im Bereich der FOS.
Seit Monaten schon besteht ein reger Schriftwechsel der Schulen zu Lehrplänen und Prüfungsmodalitäten, das Treffen unterstrich die Wichtigkeit der Zusammenarbeit: Wenn zwei der vier Fachoberschulen im Ausland in einer Region liegen, dann sollte man auch die Synergieeffekte nutzen, gemeinsam an einem soliden Stand der Schulform arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Die Agenda war entsprechend vollgepackt: Erfahrungen zu Prüfungen, dem Umgang mit Praktikumsbetrieben, das Angleichen der Lehrpläne und das Überwinden von Schwierigkeiten wurde unter anderem besprochen.
Diskutiert wurde auch, wie in Zukunft eine solide Klassenstärke erreicht und sichergestellt werden kann. Eine Hürde ist das meist negative Bild der FOS als „schwache“ Alternative zum „richtigen“ Abitur, das in den Köpfen der Kollegen und Eltern verankert ist. Wie gehen beide Schulen damit um?
FOS als eigenständige, starke Schulform
Regine Michel, Schulleiterin der DS Shanghai Hongqiao, zeigt sich überzeugt: „Die FOS ist eine eigenständige Schulform und als solche sollte sie auch behandelt werden.“ Wie das funktioniert? An der DS Shanghai Hongqiao gelingt es vor allem durch Lehrer der FOS, die gezielt auch in der Realschule eingesetzt werden, um frühzeitig zu erkennen, für welche Schüler die allgemeine Fachhochschulreife geeignet ist. Mit der fachlichen Ausrichtung Wirtschaft und Verwaltung ist die Schulform breit aufgestellt und deckt ein großes Interessengebiet ab.
FOS-Koordinator Jens Faselt von der DS Tokyo Yokohama blickt auch zuversichtlich in die Zukunft: „Die FOS ist eine sehr gute Möglichkeit, raus aus dem akademisch-verkopften Gymnasium zu kommen.“ Auch für die Anschlussbildung macht er sich keine Sorgen, schließlich kommt etwa ein Drittel aller Hochschulzugangsberechtigungen in Deutschland aus dem berufsbildenden System. Beliebt sind die Absolventen der FOS auch in Deutschland: Die berufliche Erfahrung im Ausland in Kombination mit der allgemeinen Fachhochschulreife ist eine besondere Mischung. So wundert es kaum, dass einige Absolventen der DS Tokyo Yokohama ihren weiteren Weg mit einem dualen Studium beschritten haben.
Kooperation auf gutem Weg
Ein Ziel der gemeinsamen Kooperation ist es, das positive Bild der FOS auch in die Öffentlichkeit zu tragen. Das seitenfüllende Dokument, auf dem weitere Kooperationsmöglichkeiten aufgelistet sind, umfasst auch noch ganz andere Punkte: Angefangen bei einem Gegenbesuch der Kollegen aus Japan, über eine gemeinsame Jahresplanung zur Prüfungsvorbereitung bis hin zu Klassenbesuchen verbunden mit den Besuchen der Betriebe sind angedacht. Bald schon soll das auch schriftlich in der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung bestätigt werden.
Quelle: Deutsche Schule Shanghai Hongqiao
